Inhaltsangabe zu "Bis es wieder regnet: Roman"
Vielteilig wie ein Mosaik und tief wie ein Brunnen – dieser erstaunliche Debütroman erzählt die Geschichte der israelischen Familie Steinmann über gut hundert Jahre: von der Gründung eines Siedlungsdorfs in der Jesreelebene bis in die Gegenwart. Im glutheißen Zentrum des Romans die ländlich dörfliche Stimmung der Monate Elul, Tischre und Cheschwan, in denen traditionell ausgesät und auf Regen gewartet wird. Aber was tun, wenn der Regen auch diesmal ausbleibt? Während die schwangere Jael ins Heimatdorf zurückkehrt, wo ihre Schwester Gali vergeblich Hochzeit feiern will, während die Eltern scheinbar unerreichbar im Ausland sind, die Großeltern sich wie Feinde belauern und Wasserraub zum Alltag gehört, schießt das mühsam unter Verschluss gehaltene Familiengeheimnis in den Himmel wie eine Fontäne.
Ein großer israelischer Familien- und Gesellschaftsroman in der Tradition von Meir Shalev.
Rückkehr zweier Schwestern in ein israelisches Siedlungsdorf
Die israelische Autorin Saleit Shahaf Poleg beschreibt in ihrem Debütroman ein Warten und ein Hoffen: das ganze Siedlungsdorf in der Jesreelebene wartet seit 12 Jahren sehnsüchtig auf Regen, die hochschwangere Jaeli wartet auf die Fertigstellung der Renovierung von Großtante Zippas maroden geerbten Haus und hofft bei der anstehenden Geburt auf ein gesundes Kind. Zu guter Letzt wartet und hofft Gali , die exzessiv die Vorbereitungen für ihre Hochzeit betreibt, noch ein wenig auf die Ankunft ihres Verlobten.
Nebenbei lernen wir die 60-Jahr alte Ehe von Sophie und Joske kennen, die wie ‚Hund und Katz‘ miteinander umgehen, lesen von korrupten Beamten und Wasserklau in der Dorfgemeinschaft, von untreuen Ehepartnern und einem Behinderten, der zusammengeschlagen wurde und dabei nie rauskam, wer das war.
Nachdem ich bei dem vielfältigen Personenkreis durchgestiegen war, wie die Verwandtschaftsverhältnisse zusammenhingen, bereitete mir diese Lektüre viel Freude mit seinen verschiedenen unterschiedlichen Sichtweisen und amüsanten Vergleichen (z.B. die Catering-Leute beim Hochzeits-Event mit Ernteameisen, die eine Minute vor dem Erstregen im Herbst sauber in Reih und Glied zu ihrem Nest marschieren).
Interessant empfand ich die israelische Regel, dass erwachsene Söhne, die keine Hoferben waren, nicht in der Ortschaft hätten bleiben dürfen und bei den verschiedenen Geographie-Beschreibungen lebten wunderschöne Erinnerungen an eine Studienreise nach Israel vor ca. 30 Jahren bei mir auf. 4 Sterne vergebe ich gerne und empfehle dieses Buch jedem, der sich für das Land und die Bewohner Israels interessiert!